Gemeindeversammlung vom 3.9.2020
Die Sozialdemokratische Partei Möhlin hat an ihrer letzten Parteiversammlung die Traktanden der kommenden Einwohnergemeindeversammlung besprochen.
Einige Geschäfte davon wurden kontrovers diskutiert und mussten sehr genau unter die Lupe genommen werden. Die SP Möhlin ist zu folgenden Schlüssen gekommen:
Mittelschule Fricktal Areal Bahnhof Möhlin Nord/Ryburg
Eine Mittelschule mit Standort um den Bahnhof Möhlin wird als sinnvoll erachtet, da die Anbindung an den öffentlichen Verkehr bei entsprechender Planung sehr gut gewährleistet ist und der Hauptanteil der Fricktaler Mittelschüler aus dem Einzugsgebiet Möhlin und Rheinfelden kommt. Das ergibt unter dem Strich das geringstmögliche Verkehrsaufkommen und hilft Strassen und Züge zu entlasten.
Eine Testplanung muss die Auswirkungen auf die Umgebung, den bestehenden Siedlungsraum Möhlin, die Landwirtschaft und die Einflüsse auf die Natur und entsprechenden Ausgleich aufzeigen.
Es muss eine Lösung gefunden werden um die Wohngebiete vom Lärm der Industriezubringerstrasse abzuschirmen, so dass qualitativ hochwertiges Wohnen möglich wird. Der Standort mit der guten Anbindung an den ÖV würde sich für verkehrsarmes Wohnen sowie alters- und familiengerechten bezahlbaren Wohnraum eignen. Der Schwerpunkt soll auf massvolle, qualitative Entwicklung statt auf Masse gelegt werden, um eine zumutbare und attraktive Wohnsituation für bisherige und neue Anwohner zu schaffen.
Die SP Möhlin empfiehlt die Zustimmung zur Testplanung nur unter der Bedingung, dass sie ergebnisoffen ausgeführt wird. Die Testplanung soll mindestens drei Varianten beinhalten: mit Mittelschule, ohne Mittelschule, nur Mittelschule. Die Bevölkerung soll später sowohl über die zu realisierende Variante als auch einzeln über die definierten Ausbauschritte abstimmen können. Nach all den Mitwirkungs-Workshops sollen diese Anliegen berücksichtigt werden.
Der Gemeinderat soll ausdrücklich zusichern, dass die Testplanung alle genannten Varianten prüft und ausarbeitet, wie dies auch im Bericht der GPFK Rheinfelden vorgeschlagen wird.
Betreffend Finanzierung stellt sich die Frage, ob die Saline für ihren Beitrag zur Planung vergütet werden müsste, falls auf dem Areal nur die Schule realisiert würde. Bei der letzthin nicht realisierten Planung der Tiefgarage «Allmend» wurde der private Investor überraschenderweise mit einem namhaften Betrag versorgt. Das soll sich hier nicht wiederholen und zum Präzedenzfall werden.
Rechnungsabschluss
Die Steuerkraft der Gemeinde liegt deutlich unter dem Schnitt der Aargauer Gemeinden, deshalb ist die angekündete Senkung des Steuerfusses ab 2023 unrealistisch.
Sanierung Schulhäuser
Die SP unterstützt die Sanierung der beiden Schulhäuser im Fuchsrain, stellt aber verwundert fest, dass die Kosten nun mit 12 statt 7 Millionen Franken deutlich höher sind als ursprünglich angegeben. Die SP erwartet plausible Begründungen für diese Kosten.
Energiekonzept Möhlin konkret
Der Gemeinderat hat die Anfrage der SP Möhlin der letzten Gemeindeversammlung mit der Verwaltung bearbeitet und einen Bericht erstellt. Dieser wird an der Gemeindeversammlung der Bevölkerung präsentiert. Dafür dankt die SP Möhlin.
Im Bericht wird aufgezeigt, dass die Gemeinde bereits einiges im Bereich Energie unternommen hat, jedoch besteht noch viel Potenzial für weitere Projekte.
Die gute Nachricht: Die Solar-Anlage (Photo-Voltaik, kurz PV) auf der Dreifachturnhalle liefert erfreulicherweise viel Energie. Mit dem heutigem Stand der Technik, kann sich eine Anlage bereits innerhalb fünf Jahren amortisieren, wenn der Eigenverbrauchsanteil optimiert wird. Gerade Schulen, Betriebe und Büros deren Verbrauch vor allem tagsüber hoch ist, profitieren vor allem von PV-Anlagen ohne lokalen Speicher.
So könnten auch bei Gemeindegebäuden (oder auch dezentral) PV-Anlage installiert werden, um den aktuellen oder künftigen Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen und der Bevölkerung die Möglichkeit geben, PV aus lokaler Produktion zu beziehen.
Auch für die Industriebetriebe ergibt der Betrieb von Photovoltaikanlagen eine attraktive Investitionsmöglichkeit. Die Gemeinde könnte sowohl Projekte bei Industriebetrieben anstossen als auch als Vorbild auftreten und so der Standortförderung dienen. Flachdachbegrünung und PV-Anlage müssen sich nicht ausschliessen. Beides ist bei entsprechender Konstruktion ohne oder nur mit unwesentlichen Leistungsverlusten gleichzeitig möglich.
Der Gemeinderat plant, diese Themen erst in der nächsten Legislatur anzugehen. Die SP Möhlin hält das Erstellen eines Konzepts für richtig und notwendig, aber Energienutzungsthemen auf die lange Bank zu schieben ist verlorenes Geld und verlorene Zeit für den Klimaschutz.